Skan geht zurück auf die Vegetotherapie von Wilhelm Reich. Im Wesentlichen geht es darum, die Lebensenergie, die wir im Laufe unserer Geschichte zurückgenommen und in uns vergraben haben, zum Fließen zu bringen und wieder in unserem Leben anzukommen, unseren eigenen lebendigen Kern zu entdecken und in Beziehung zu gehen mit der lebendigen Natur und anderen Menschen. Skan ist heute, durch die Weiterentwicklung von Al Baumann, Petra Mathes und Loil Neidhöfer, ein vielfältiges Instrumentarium der Ausdrucks- und Bewegungsarbeit.
In ihrem Mittelpunkt aber steht nach wie vor die Reichsche Atemtherapie in der Horizontalen, die unsere alten, mechanischen, verkrusteten Strukturen – die sog. Charakterpanzerung – aufweicht und zur vegetativen Identifikation führt, wo die Gefühle wahr und die Handlungen authentisch sind.
Ob die Lust oder die Angst im eigenen Leben die Oberhand gewinnt, ist – erstaunlich, aber wahr – keine Frage der „seelischen“, sondern der körperlichen Möglichkeiten. Lebendigkeit – also Tatendrang, Entscheidungsfreude, auch die Fähigkeit, tiefe Beziehungen einzugehen – hängt mit der Möglichkeit zusammen, das energetische Niveau im Körper zu steigern und in einen Ausdruck zu bringen. Das Wort Emotion besagt letztlich nichts anderes als „dass sich im lebendigen System etwas aus- bzw. herausdrückt, also bewegt.“ (Reich). Dass unser Organismus gepanzert ist, ist uns aber gar nicht bewusst, wir merken nur merkwürdige Verzerrungen von Lebensempfindungen, erleben uns als steif, irgendwie leer und unglücklich. Es braucht den Atem, damit diese innere emotionale Bewegung, die energetische Ladung in Gang kommt. Wenn aber vertieft geatmet wird, stößt der Atem an muskuläre Blockaden, hinter denen wir im Laufe unseres Lebens all das versteckt haben, was nicht sein durfte: Wut, Gier, Verlangen, das Gefühl nicht gewollt und geliebt zu sein usw. Zunehmend können diese Blockaden in Bewegung gebracht, ihren je eigenen Ausdruck finden und schließlich aufgelöst werden. In diesem Prozess gewinnen wir eine immer größere und liebevollere Wahrnehmung für uns selbst, so dass wir vor unseren Gefühlen nicht mehr davon laufen müssen, sondern sie fühlen und leben können, „in der Freude wie im Zorn“ (L. Neidhöfer)